Energie sparen • Wärmedämmung • Dämmstoffe • energetische Sanierung

Bericht 3. Saarländischer Dämmtag


Auch der dritte saarländische Dämmtag, der am 6. und 7. April 2017 durchgeführt wurde, war ein voller Erfolg. Es nahmen 26 Architekten und Energieberater daran teil. Damit Energieberater weiterhin KfW-Darlehen bzw. -zuschüssen bearbeiten dürfen, müssen sie sich ständig weiterbilden. Die Fa. Vesta darf solche Schulungen anbieten. Aufgrund der qualifizierten Referenten und der hochwertigen Schulungsinhalte konnten wir den Teilnehmern des 3. Saarländischen Dämmtages anschließend 13 Fortbildungspunkte gewähren.

Vom Dämmexperten Arnold Drewer wurde das kürzlich entwickelte Qualitätssystem bei Einblasdämmungen vorgestellt. Einblasbetriebe sind i.d.R. Einzelkämpfer und können nur auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Im Fachverband für Einblasdämmung bündeln sich die Erfahrungen aller Mitglieder. Sie profitieren von den einmal gemachten Fehlern und den dann erarbeiteten Lösungsansätzen für die verschiedensten Einblassituationen. Die Mitglieder im Fachverband für Einblasdämmungen verpflichten sich außerdem, hohe Qualitätsstandards einzuhalten um sich damit gegenüber den nicht organisierten Betrieben abzuheben.

Als zweites Schwerpunktthema referierte Herr Drewer über den Bereich der Innendämmungen. Auch hier konnte festgestellt werden, daß gerade bei Innendämmungen noch zu oft an alten Dämmsystemen, die leider auch deutlich fehleranfälliger sind, festgehalten wird. Mit kapillar aktiven Innendämmsystemen ist die Ausführungsfehlertoleranz deutlich größer als bei Innendämmsystemen mit herkömmlichen Baustoffen und Dampfbremsen. Außerdem wird mit solchen Dämmsystemen die Raumluft positiv beeinflußt, wohingegen bei den herkömmlichen Dämmsystemen wegen der Dampfbremse z.B. Feuchtigkeit bei der Nachtabsenkung der Heizung nicht abgepuffert werden kann.



Ein Praxistest mit verschiedenen Innendämmsystemen, die laut Hersteller alle kapillar aktiv sind, ergab außerdem erhebliche Unterschiede bei dieser Eigenschaft. Während z.B. ein Stück Calziumsilikatplatte einen Liter Wasser in einer Minute aufsaugen konnte, nahm eine Holzfaserplatte eines renommierten Herstellers fast gar kein Wasser auf. Somit kann Feuchtigkeit, die zwischen dem zu dämmenden Bauteil und dem Dämmstoff anfällt, nicht oder nur sehr langsam nach innen abgeführt werden und folglich ist die Gefahr von Schimmelbildung sehr groß. Zwischen diesen beiden Extremen konnten sich verschiedene Mineralschaumplatten platzieren. Sie waren jedoch nur einen Bruchteil so leistungsfähig wie Kalziumsilikatplatten.

Hervorragend ergänzt wurde das Thema Dämmung durch den Schimmelexperten Dipl. Ing. Thomas Möller. Da die Ursache für Schimmelschäden durch Kondensation in den meisten Fällen durch zu hohe Luftfeuchtigkeit im Zusammenhang mit kalten Außenwänden /-decken liegt, konnten hierbei auch teilweise konträre Meinungen der beiden Experten Drewer und Möller diskutiert werden.
Herr Möller erläuterte dabei anhand vieler Beispiele aus seiner Praxis die mikrobiologischen Grundlagen, die Ursachen für Schimmelpilzbildung und die gesundheitlichen Aspekte einer Belastung von Schimmelpilzschäden. Anschließend stellte er Sanierungskonzepte und Anleitungen zur Prävention bzw. Maßnahmen, daß nach der Sanierung der Schimmel nicht wieder kommt, vor. Dazu wurde auch die Themen Lüftung und Lüftungskonzepte sowie bauphysikalischen Anforderungen angeschnitten. bis hin zu Sanierungskonzepten und Anleitungen zur Prävention.

Von allen Teilnehmern wurden die Inhalte der Tagung, die Qualität der Referenten sowie die von der Fa. Vesta organisierten Rahmenbedinungen gelobt.

Die nächste Dämmtagung ist für das Frühjahr 2018 vorgesehen. Neben dem Dauerthema Dämmung wird dann speziell auf den Bereich Lüftung eingegangen.