Energie sparen • Wärmedämmung • Dämmstoffe • energetische Sanierung

Kalkputz:

Aus Zeitgründen veröffentliche ich hier einen Zeitungsbericht, der in der Zeitschrift Haus und Grund im März 2015 erscheinen wird. Ein detaillierterer Bericht folgt.

Kalkputz – natürlich, feuchtigkeitsausgleichend, mit Anti-Schimmel-Wirkung

Kalk ist einer der ältesten Baustoffe. In Fachkreisen steht er wegen der hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften hoch im Kurs. Kalk ist deutlich diffusionsoffener als bspw. Gips und kann, bei hoher Luftfeuchtigkeit, Feuchtigkeit zwischenspeichern. Diese wird bei zu trockener Luft wieder abgegeben, so daß die für unser Wohlbefinden optimale Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % an viel mehr Tagen erreicht wird, als wenn herkömmliche Baustoffe verwendet werden.

Kalk verhindert aufgrund seiner hohen Alkalität (basisch, hoher ph-Wert) Schimmel. Außerdem wirkt Kalk antibakteriell und fungizid (pilztötend), nimmt Gerüche auf und macht flüchtige Stoffe in der Raumluft, wie z.B. Formaldehyd, unschädlich. Früher hat man Kellerräume, insbesondere Waschküchen - also besonders schimmelanfällige Bauteile - regelmäßig gekalkt. Viehställe werden noch heutzutage regelmäßig mit Kalk „desinfiziert“.

Bei Kalkputz ist es äußerst wichtig, dass er ausschließlich kalkgebunden ist und keine synthetischen Bindemittel wie Zement, Gips etc. enthält. Diese Zusätze sollen die Verarbeitung erleichtern sowie eine rißbildende Trocknung ermöglichen, haben jedoch einen negativen Einfluss auf die positiven Eigenschaften von Kalk. Dabei sollte man wissen: Es gibt nur ganz wenige Produzenten reiner, voll deklarierter Kalkprodukte. Lassen Sie sich beim Kauf von Kalkputzen immer das Produktdatenblatt zeigen und achten Sie darauf, dass das Produkt vollständig deklariert ist.

Kalkputz gibt es u. a. auch als Dämmputz. Wenn es auf der Innenseite der Außenwände Schimmelbildung gibt, hängt es in den meisten Fällen daran, dass an den betreffenden Stellen die Wandtemperatur unter der Taupunkttemperatur (meist zwischen 11,5 bis 13,5 Grad) liegt. Fällt an kalten Tagen die Temperatur auf der Innenseite der Außenwand unter diese Taupunkttemperatur, so bildet sich dort Feuchtigkeit und Schimmelbildung ist sehr wahrscheinlich. Die Temperatur an diesen Stellen braucht meist nur wenig angehoben zu werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Dies kann mit dem Auftrag eines Dämmputzes erfolgen. Handelt es sich dabei noch um einen hochwertigen Kalkdämmputz und wird an den wenigen sehr kalten Tagen, die Taupunkttemperatur dennoch unterschritten, kommen die schimmelhemmenden Eigenschaften von Kalk zum Tragen: Wegen der hohen Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit kann das Kondensat einziehen und die hohe Alkalität entzieht dem Schimmel die Lebensgrundlage. Auch wenn dieser Dämmputz eine im Vergleich zu Dämmstoffen recht hohe Wärmeleitzahl hat und daher schlechter dämmt; da die ersten Zentimeter einer Dämmung am meisten bewirken, erzielt man doch einen ansehnlichen Mindestwärmeschutz.

Noch ein weiterer Aspekt, den es zu beachten gibt: Das Fraunhofer Institut hat in einer Studie belegt, dass ein abgekühltes Zimmer mit einer minimalen Dämmung der Innenwände, die in etwa 10 mm Dämmputz entspricht, um ca. 1 ½ Stunden schneller auf 20 Grad aufgeheizt ist, als ein Zimmer ohne eine Innendämmung. Somit sollten sich Menschen, die viel außer Haus sind und dann die Heizung auf Nachtabsenkung stellen, ernsthaft Gedanken über eine zusätzliche - nicht zu stark dimensionierte - Innendämmung in Form eines Dämmputzes machen. Das gleiche gilt auch für Büroräume. Wenn über das Wochenende oder nach mehreren Feiertragen die Temperatur herunter gefahren wird, heizen sich mit einer dünnen Innendämmung versehene Räume so deutlich schneller auf. Das trifft auch zu, wenn ihr Anwesen eine Außenwanddämmung hat. Auch dann müssen sich Wände erst einmal aufheizen, bevor es im Zimmer wohlig warm wird. Wenn also sowieso Innenarbeiten anstehen, durchaus mal an einen Dämmputz denken.

Übrigens: Die Fa. Vesta aus Völklingen Luisenthal verarbeitet von sich aus ausschließlich voll deklarierte Kalkputze ohne synthetische Bindemittel bzw. verarbeitungs erleichternde Zusätze. Nur auf Wunsch und nach Absprache mit unseren Kunden verwenden wir herkömmliche Kalkputze.