Energie sparen • Wärmedämmung • Dämmstoffe • energetische Sanierung

Zelluloseputz:

Aus Zeitmangel veröffentliche ich hier meinen Bericht, der in der Zeitschrift Haus und Grund September 2014 erschienen ist. Dieser Bericht wird später überarbeitet und ergänzt.

Zelluloseputz: niedrige Folgekosten, feuchtigkeitsregulierend

Eine optimale Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % hat einen großen Einfluß auf unser Wohlbefinden. Oft wird dieser Zielkorridor jedoch nicht erreicht. Zu trockene Raumluft beeinträchtigt die Gesundheit und Behaglichkeit. Außerdem wird im Winter mehr Heizenergie verbraucht, da man bei feuchter Luft weniger heizen muß, als bei trockener Raumluft. Zu feuchte Luft hingegen, wird oft als drückend empfunden. Außerdem steigt die Schimmelgefahr.

Die Luftfeuchtigkeit, die beim Waschen oder Kochen produziert wird, kann von modernen Baustoffen wie Gips und Beton nicht aufgenommen werden. Somit ist zu diesen Zeiten die Luft zu feucht. Wenn jedoch nicht gekocht oder gebadet wird, oder Zimmerbrunnen die Luft befeuchten, ist es meist im Haus zu trocken.

In den meisten Wohnhäusern wird die Heizung nachts abgesenkt. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte Luft, wird bei der Nachtabsenkung Feuchtigkeit freigesetzt. An den kalten Fenstern und Außenwänden bildet sich Tauwasser. An den Wänden ist Schimmelbildung dann höchst wahrscheinlich. Beim Hochfahren der Heizung kann diese Feuchtigkeit nicht vollständig wieder in die Luft eingebaut werden und so ist die Luft morgens oft zu trocken.

Natürliche Baustoffe wie Lehm, Ton, Kalk und Zellulose haben ein hohes Feuchtigkeitsaufnahmevermögen und können zu hohe Luftfeuchtigkeit zwischenspeichern und diese Feuchtigkeit bei zu trockener Raumluft wieder abgeben. Die Luftfeuchtigkeit pendelt sich somit auf nahezu ideale 50 % ein.

In der letzten Ausgabe habe ich das bekannteste natürliche Baumaterial, nämlich Lehm vorgestellt. In dieser Ausgabe komme ich zum Unbekanntesten, nämlich Zellulose. Unbekannt ist Zelluloseputz deswegen, da es sehr wenige Hersteller gibt und – da spezielle Maschinen benötigt werden – kaum Verarbeiter.

Zelluloseputz wird aus unbelasteten Holz hergestellt. Er besteht zu 100 % aus ökologischer Naturfaser und ist frei von jeglichen Giftstoffen. Zelluloseputz wird als Pulver geliefert und vor Ort mit Wasser und Farbe angemischt. Danach wird er mit einer speziellen Maschine aufgebracht. Durch die nebel- und geruchsarme Verarbeitung entstehen in bewohnten Räumen kaum Beeinträchtigungen. Da der Putz durchgefärbt ist, sind Beschädigungen fast nicht mehr zu sehen. Außerdem kann er sehr leicht ausgebessert werden. Bei ähnlicher Optik wie bei herkömmlichen Putzen sind die Putzspitzen weicher. Somit liegt die Verletzungsgefahr beim „An-derWand-vorbeischürfen“ beinahe bei Null. Zelluloseputz ist antistatisch und zieht daher weniger Schmutz an. Außerdem ist Zelluloseputz nachhaltig rissüberbrückend. Die Folgekosten sind somit sehr gering.

Wegen der vorgenannten Eigenschaften ist Zelluloseputz das nahezu ideale Material für Treppenhäuser und Flure. In diesen Hausbereichen sind Wände, die mit herkömmlichen Materialien versehen sind, schon nach kurzer Zeit unansehnlich und Reparaturen bzw. Neugestaltung ist mit hohen Folgekosten verbunden.

Das weitere Einsatzgebiet für Zelluloseputz ist der Klimaputz. Heute werden meist glatte Wände gewünscht. Wird auch die Decke glatt gemacht, wirkt der Raum langweilig. Daher wird oft die Decke in Raufaseroptik gehalten. Die Zimmerdecke muß bei Erstbezug oder Komplettrenovierung immer mit gemacht werden. Das stoßfreie Tapezieren von Decken durch einen professionellen Maler ist in etwa gleich teuer, wie Zelluloseputz an die Decke spritzen. Höhere Materialkosten durch das dickschichtige Aufbringen von Zelluloseputz werden kompensiert durch die rationelle Verarbeitung mit der Maschine. Der Zelluloseputz hat jedoch den Vorteil, daß er pro m² ca. 600 ml Wasser zwischenspeichern kann. Dies ist rund 10 x mehr, als Lehm an Feuchtigkeit aufnehmen kann. Damit kann das Raumklima, allein durch eine Zimmerdecke aus Zelluloseputz, deutlich verbessert werden.

Zelluloseputz hat außerdem schalldämpfende Eigenschaften und es gibt ihn sogar als zugelassenes Akustikputzsystem.

Weitere Informationen zu dem von uns verwendeten Zelluloseputz finden Sie unterwww.dekozell.de